Vom Tag der Bilder bis hin zur Übergabe

Von ersten Vorbereitung bis zum fertigen Abzug

Was wäre ein besseres Beispiel wieviel Arbeit dahinter steckt, als......

 

...eine Hochzeitsreportage.

 

Waaaaaas? Vorbereitung? Was tut ihr denn da?

Wir kontrollieren die Kameras (es sind IMMER mehrere!) auf ihre Funktionen, laden die Akkus nochmal alle auf, formatieren die Speicherkarten und stecken sie bereits in die Kameras, die dann im Direktflug gut verstaut in ihren Rucksack bzw. ihre Tasche wandern, das nur noch die vollen Akkus mit eingesteckt werden müssen. So, Tasche fertig gepackt.

Nun gehts aber noch weiter. Wir kommunizieren Tage vorher immer nochmal mit den Kunden, damit auch wirklich alles wie besprochen bleibt und sich nichts geändert hat. Hierzu gibt es dann auch noch einen Fragebogen den die Paare uns bis spätestens vier Wochen vor ihrem Termin zusenden, welchen wir sehr akribisch durchgehen um so über den Tagesablauf bescheid zu wissen. Den Fragebogen haben wir am Tag selbst dann auch immer noch mit dabei und im Auto liegen - als kleinen Spickzettel. ;-)

Was passiert, wenn alle Vorbereitungen getan sind?

Dann ist es soweit, es geht los zum Termin und somit auch zum vereinbarten Treffpunkt. Dort machen wir bestens motiviert und mit höchster Konzentration unsere Arbeit, ehe die Kameras wieder unversehrt und sicher in ihre Transporttasche kommen und es dann auf den Heimweg geht.

 

Gehts nun an die Nacharbeit?

Ja, geht es. Und zwar fängt es schon an, das wir sofort wenn wir zu Hause angekommen sind, die Bilder von den Speicherkarten auf den Rechner ziehen und einen ersten, kurzen Blick darauf werfen, das auch alles "da" ist. Parallel werden sie auch gleich zum ersten Mal auf einer externen Festplatte gesichert. Danach lassen wir so einen anstrengenden Tag auch erst einmal sacken und gönnen uns die Zeit mit der Familie.

Wars das denn nun schon mit der Nacharbeit? Kriegen die Kunden nun ihre Bilder?

NEIN! Bis dahin dauert es noch ein klein wenig. Und zwar aus dem Grund, weil die Bilder nun erst einmal gesichtet und aussortiert werden müssen. Oftmals sind es bei 4-6 Stunden Reportagen um die 500-900 Bilder, dies ist jedoch abhängig von der Anzahl der Gäste, wieviel auf der Hochzeit "passiert" und was genau geboten ist in und an der Location, an Deko, usw.

Sind sie dann endlich einmal aussortiert, was auch locker mal 2 Stunden in Anspruch nehmen kann (bei uns Fotografen geht das ja doch viel schneller als bei einem Laien), gehts an die Grundoptimierung. Diese dauert locker nochmal die gleiche Zeit. Aber auch hier kommt wieder auf die Bilderanzahl an.

 

Was bedeutet Grundoptimierung?

Grundretusche heißt, das die Bilder von den Lichtverhältnissen her optimiert und angepasst werden. Beispiel: Manchmal knallt von einer Sekunde auf die andere die Sonne so sehr oder verschwindet vielleicht auch, das das Bild ein wenig zu hell oder auch manchmal zu dunkel ist - das passt man dann an. Dann werden noch die Farben ein wenig korrigiert und eine sogenannte Vignette (ein dezenter Verlauf um den Bildrand) über die Bilder gelegt. Manche Bilder müssen gegebenenfalls sogar vom Zuschnitt her verändert werden.

 

Und nun gehen die Bilder an die Kunden raus?

Jaein. Die Portraits, die das Paar selbst auswählt, gehen nun als Vorschaudateien mit einem Wasserzeichen (das legen wir zur Sicherheit darüber, das die Bilder noch nicht verwendet werden können, da sie nicht Feinretuschiert sind!) über dem Bild, bereits an die Kunden raus. Die Bilder der Reportage nicht.

Die Reportagefotos kriegen nun ihren Feinschliff mit einigen Kontrasten, etc. und die Besten erhalten dann auch noch eine Feinretusche. Wieviele allerdings "die Besten" sind, ist ebenso wieder abhängig von der Hochzeit. Das kann man pauschal nie sagen. Auf manch einer Hochzeit ist sehr viel geboten und es gibt einige Überraschungen, auf anderen wiederum ist es eher entspannt. :-)

 

Wie gehts weiter?

Wenn die Kunden ihre Portraits ausgewählt haben, erhalten sie ihre Rechnung für den Auftrag. Erst wenn bei uns ein Zahlungseingang zu vermerken ist, beginnen wir mit der Feinretusche der Portraits. Leider mussten wir auch schon die schlechte Erfahrung machen, das die Bilder fertig waren, aber nie gezahlt wurde... daher nun diese Vorgehensweise. Man lernt eben dazu. Zurück zum Thema!

Feinretusche bedeutet, das hier Hautunreinheiten korrigiert und kleine Makel entfernt werden. Alles was ebenso nicht aufs Bild gehört, so nenne ich es immer gerne, wird eben weggemacht. Diese Bilder gibt es dann, im Gegensatz zu den Reportagefotos, in Farbe und noch S/W. Manchmal sogar noch einer anderen Tonung, das hängt davon ab wie gut es zum Bild passt. Sind die Portraits dann endlich fertig, geht die Bestellung der Prints ans Fotolabor raus.

Während dieser Wartezeit auf die Abzüge, wandeln wir die Rohdaten der Reportage noch in eine ".JPG-Datei" um. (Rohdaten geben wir generell NIE heraus!) Anschließend werden alle Dateien inkl. Portraits auf einen USB-Stick gezogen. Sobald die Post da war, können wir auch alles miteinander schön verpacken und für das Paar bereit zur Übergabe machen.

Je nachdem wie weit das Paar entfernt wohnt, bringen oder versenden wir die Bilder. Eine persönliche Übergabe jedoch ist für uns immer wichtig und auch viel schöner, da wir hier direkt ins Gesicht der Kunden sehen können, wenn sie das erste Mal ihre Bilder sehen und somit den großen Tag nochmal Revue passieren lassen können. :-)

Jetzt wars das aber, oder?

Nein, immer noch nicht ganz. Jetzt sichern wir nochmal alle Daten auf einer zweiten Festplatte als Sicherungskopie. Außerdem löschen wir die Rohdaten der Bilder, sobald wir das "Go" von den Paaren haben, das die Bilder bei ihnen fehlerfrei angezeigt werden.

DAS wars jetzt aber endlich! ;-)

 

Ziemlich umfangreich oder? Hättet ihr das gedacht? Hättet ihr gedacht, das die Vorbereitungen inkl. der Nacharbeit mehr an Zeit beanspruchen, als eine Reportage selbst?

 

Nun wisst ihr aber hoffentlich, wieso Fotografen "so teuer" sind! Wir sind nämlich gar nicht teuer! Nicht, wenn man bedenkt das in unserem Stundensatz nicht "nur" die Arbeitszeit drin steckt, sondern auch noch das Equipment zum fotografieren, die Technik zum Archivieren und Bearbeiten, dann noch der Strom der dazu nötig ist, vielleicht noch Studiomiete inkl. Heizkosten (bei uns jedenfalls), die Verpackungsmaterialien und so weiter und sofort... Irgendwo muss ja was hängen bleiben um davon leben zu können.

 

Mich ärgert es immer so sehr, wenn ich lese das ein Fotograf gesucht wird, man aber nicht einsieht Geld für ihn auszugeben und dann lieber einen minderwertigen Fotografen wählt, der weniger kostet und eben nicht so gut ist, als jemanden der wirklich weiß was er tut und Qualität abliefert, jedoch eben ein paar Euro mehr kostet! Hoffentlich geht der Trend wieder dahin zurück, Geld für Qualität statt für Quantität auszugeben!

 

Liebe Paare, überdenkt also einfach was ihr wollt. Gute Fotos mit entsprechendem Service und toller Qualität... oder sparen und somit auf diese hochwertige Qualität verzichten. Denn irgendeinen Grund wird es wohl geben, weshalb manche so geringe Preise haben oder es gar kostenlos anbieten. ;-)

 

Eure Kris

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